Eye-Able®, ist meine Webseite barrierefrei? – Special EHI Connect
Shownotes
Eye-Able® ist ein ganzheitlicher Software-Anbieter für digitale Barrierefreiheit. Die Tools erkennen Barrieren auf Websites und geben KI-gestützte Lösungsvorschläge direkt im Code. Menschen mit Einschränkungen testen zusätzlich die Plattform, um ein inklusives Nutzererlebnis zu sichern. So werden Websites nicht nur gesetzeskonform, sondern für alle zugänglich und nutzerfreundlich. Zu Gast ist Brand Ambassador: Anna Jarosch.
Die Folge erscheint innerhalb unseres Podcast Specials zu unserer E-Commerce-Konferenz EHI Connect.
Tickets, Programm & weitere Infos zur EHI Connect: https://www.ehi-connect.com/
Danke an unseren Special Supporter: Eye-Able®
Host: Caroline Martens – Fragen, Feedback, einfach nur vernetzen – meld dich gerne bei mir über LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/caroline-martens-61b75118a/
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Der Podcast für alle, die im Retail entscheiden und von den Besten lernen wollen.
Erfolgreiche Retail Manager:innen stellen hier im Podcast ihre neuen Projekte vor. Sie geben seltene Einblicke in ihre Highs & Lows und teilen ihren Blick auf den Markt. So schauen wir exklusiv hinter die Kulissen der Top-Handels- und Dienstleistungsunternehmen. On top versorgen wir vom EHI euch mit unseren neusten Forschungsergebnissen.
Jeden Mittwoch eine neue Folge – überall, wo es Podcasts gibt.
Der Podcast wird herausgegeben vom EHI LAB. Alle Folgen und mehr Infos zum EHI LAB: https://www.ehi-lab.org/podcast/
Wir vom EHI wissen wie der Handel tickt und liefern euch mit unseren Fakten eine wichtige Grundlage für eure Entscheidungen. Ihr wollt mehr über uns wissen? Ihr wollt das gesamte Portfolio des EHI kennenlernen? Dann hört euch unsere Folge über das EHI an: https://www.ehi-lab.org/podcast/folgen/folge-8/
Technische Produktion: Philipp Lusensky
Transkript anzeigen
00:00:01: EHE, Retail Insights.
00:00:05: Der Podcast für alle, die im Retail entscheiden und die von den Besten lernen wollen.
00:00:12: Hallo, liebe Retail-Community.
00:00:14: In wenigen Tagen beginnt die EHE Connect, unsere Konferenz zu sämtlichen E-Com-Themen.
00:00:20: Um euch die Zeit bis dahin zu verkürzen, euch auf Themen einzustimmen, habe ich zwei Special-Folgen aufgezeichnet.
00:00:27: In der ersten Folge mit Lars, dem Mann hinter der Konferenz, könnt ihr hören, was alles so auf den Bühnen geplant ist, welche Formate und Speaker euch erwarten.
00:00:35: In dieser Folge hier, Folge zwei des Specials, machen wir einen Deep Dive mit einem unserer Konferenz-Aussteller iABLE.
00:00:43: iABLE ist ein ganzheitlicher Softwareanbieter für digitale Barrierefreiheit.
00:00:49: Die Tools erkennen Barrieren auf Websites und geben KI-gestützte Lösungsvorschläge direkt im Code.
00:00:55: Menschen mit Einschränkungen testen zusätzlich die Plattform, um ein inklusives Nutzererlebnis zu sichern.
00:01:00: So werden Websites nicht nur gesetzeskonformen, sondern für alle zugänglich und nutzerfreundlich.
00:01:07: Eine blinde Person beispielsweise, die lässt sich ja die Webseite auslesen über ein Screenreader, also über ein externes Softwareprogramm.
00:01:15: Und wenn die Daten da im Backend nicht richtig hinterlegt sind, dann kann der Screenreader auf die Inhalte nicht zugreifen.
00:01:22: Und wenn die blinde Person dann vorgelesen bekommt, http x-x-hundert, vier, sechs, fünf, drei, neun, dann klickt sie nicht auf den Link, weil sie weiß ja gar nicht, wo es dahin geht.
00:01:32: Mein Name ist Karo Matens und ich blicke mit euch hier im Podcast gemeinsam hinter die Kulissen der wichtigsten und innovativsten Dienstleistungs- und Handelsunternehmen.
00:01:41: Das Special zur EHI Connect wird supported von iABLE.
00:01:47: Hallo Anna, schön, dass du da bist.
00:01:49: Hallo, vielen Dank für die Einladung.
00:01:59: Ich
00:02:05: bin jetzt seit gut zehn Monaten da und das aus absolut vollster Überzeugung und deshalb darf ich eben auch das Unternehmen nach außen repräsentieren, egal ob das jetzt in den sozialen Medien ist oder auch auf Veranstaltungen auf Messen bei Vorträgen, bei Kundengesprächen vor Ort.
00:02:25: Ja, einfach aufgrund meiner eigenen Seebehinderung.
00:02:28: Ich stehe mit vollster Überzeugung und Herzblut hinter dem Thema und auch hinter dem Unternehmen, weil ich einfach selbst darauf angewiesen bin.
00:02:37: Und das ist auch das, was ich nach außen zeige und den Menschen wirklich sichtbar und nahbar mache, zu zeigen, hey, Das können du und ich sein.
00:02:46: Ich führe ein ganz normales Leben.
00:02:48: Ich habe meine Hobbys, ich habe ganz normal studiert und vorher mein Abitur gemacht und es kann uns alle betreffen.
00:02:58: Und es ist nicht nur ein Gesetz zum Beispiel, was jetzt dahinter schlummert.
00:03:01: Und diese Aufklärungsarbeit, die steht für mich da an allererster Stelle, weil nur wenn dieses Verständnis dafür wie viele Menschen das auch betreffen kann.
00:03:12: mehr in die Gesellschaft kommen, kriegen wir da mehr Zugänglichkeit rein.
00:03:16: Genau, du hast ein Bachelor in Medienmanagement und digital Marketing und was ist für dich ein inklusives Nutzererlebnis?
00:03:25: Das ist eine sehr schöne Frage zum Einstieg.
00:03:29: Es geht für mich hauptsächlich darum, dass ich selbstständig nutzen darf.
00:03:37: Das heißt, im Prinzip die Möglichkeit bekomme, wie Jeder andere Mensch auch ohne Einschränkungen Produkte, Dienstleistungen, Services in Anspruch zu nehmen mit meinem Ziel, das ich im Kopf habe, was wahrscheinlich das Ziel ist, dass viele andere Menschen auch haben und das möchte ich natürlich erfüllen.
00:03:58: Kannst du uns einmal mitnehmen durch deine persönliche User Journey, wie nutzt du Webseiten und Apps?
00:04:05: Ja, das ist natürlich ein super individuelles Thema.
00:04:09: Ich persönlich habe ja eine hochgradige Sehbehinderung mit noch fünf Prozent Restsehfähigkeit.
00:04:16: Einschränkungen sind da ja sehr, sehr vielfältig und auch der Umgang eben damit.
00:04:21: Bei mir ist es so, ich habe verschiedene Bedürfnisse, wie zum Beispiel, dass ich eine extrem große Schriftgröße brauche, einfach aufgrund meiner geringen Restsehfähigkeit.
00:04:32: Und das heißt, eine Webseite muss darauf ausgelegt sein, dass ich sie mir einwandfrei vergrößern kann.
00:04:38: Egal, ob das über den Zoom an sich passiert oder über die Bildschirmlupe.
00:04:43: Dementsprechend, wenn ich jetzt auf einem klassischen Online-Shop bin, dann brauche ich natürlich erst mal eine gute Übersicht über die Seite, um da mich grundlegend zurechtzufinden.
00:04:53: Das fängt schon in der Menü-Leiste an.
00:04:56: Wenn die viel zu viele Unterpunkte hat, dann habe ich eigentlich keine Chance, mich da irgendwie zurechtzufinden.
00:05:01: Vor allem, wenn man sich überlegt, dass ich halt reinzoome.
00:05:05: Das heißt, ich habe eigentlich nur die Möglichkeit, immer einen ganz geringen Teil der Webseite zu überblicken.
00:05:11: Ich lese im Prinzip nicht mal Wort für Wort, ich lese Buchstabe für Buchstabe.
00:05:16: Und wenn da die Seite komplett überladen ist, habe ich keine Chance mehr.
00:05:23: Das heißt, es geht im Prinzip darum, eine übersichtliche Seite zu haben.
00:05:28: die mir die Möglichkeit gibt, viel zu zoomen.
00:05:31: Für mich sind Kontraste elementar wichtig, liegt einfach daran, dass ich komplett farbenblind bin und zusätzlich extrem lichtempfindlich.
00:05:39: Auch das Thema Kontraste kann sehr individuell sein.
00:05:43: Dann gibt es natürlich immer wieder trotzdem Barrieren, über die ich stolper.
00:05:48: Und dann muss ich halt gucken, wie ich da meine Lösungswege finde.
00:05:52: Lösungsweg, den ich eigentlich nicht in Anspruch nehmen möchte, ist mir eben fremde Hilfe dazu zu nehmen.
00:05:57: Und das ist das, was es meiner Meinung nach zu vermeiden gilt.
00:06:01: Habe ich eben schon eingangs gesagt, das Thema Selbstständigkeit ist mir einfach unfassbar wichtig und eine Herzensangelegenheit.
00:06:09: Und dementsprechend muss man natürlich schauen, dass man da möglichst viel Komfort für Nutzerschaft, die vielleicht auch die ein oder andere Einschränkung haben oder ... von der Bedienbarkeit Unterstützung brauchen.
00:06:24: Kann man denn so sagen, dass du auch nur Webseiten nutzt, die für dich ausreichend wenig Barrieren haben?
00:06:30: Also, dass das für dich dann auch schon ein Ausschlusskriterium ist?
00:06:34: Wenn ich die Wahl habe, ja, aber es gibt durchaus Bereiche, da hast du keine Wahl.
00:06:40: Vor allem, wenn wir jetzt mal so an öffentliche Seiten denken, ich wohne halt in meiner Stadt und wenn ich etwas in meiner Stadt beantragen möchte, dann muss ich diese Seite nutzen.
00:06:51: Wenn wir jetzt von Shops reden und ich kann mein T-Shirt in zehn verschiedenen Shops kaufen, dann nehme ich selbstverständlich den Shop, auf dem ich am besten klarkomme.
00:06:59: Das ist ja logisch.
00:07:00: Also wenn du mir die Wahl gibst, dann nehme ich den zugänglichsten Shop.
00:07:04: Wenn ich keine Wahl habe, muss ich mir irgendwie Wege und Lösungen suchen.
00:07:08: und wenn es eben durch fremde Hilfe ist.
00:07:10: IABLE
00:07:12: wurde im Jahr
00:07:16: two-tausend-zwanzig gegründet.
00:07:19: Aus einem absolut inklusiven Grund und ja, eigentlich erschreckenden Grund.
00:07:25: Wir haben ja vier Founder.
00:07:28: Den Oli, den Tobias, den Eric und den Chris.
00:07:32: Und einer der besten Schulfreunde von Oli hat auch eine hochgradige Sehbehinderung.
00:07:37: Das ist aber ein bisschen unterschiedlich wie bei mir.
00:07:40: Es ist auch ein Gendeffekt, aber seine Sehbehinderung ist erst im Schulkindalter aufgetreten und ist dann leider kontinuierlich schlechter geworden.
00:07:51: Ist jetzt auf einem stagnierenden Niveau.
00:07:53: Aber in Schulzeiten kam er noch relativ gut klar.
00:07:56: Olli hat ihm dann immer die ganzen Texte und Tafelanschreibe vorgelesen, haben noch ein Anschiss kassiert dafür.
00:08:02: Im Endeffekt hat er dann sein Abitur besser gemacht als Olli.
00:08:08: Und dann kam das Studium.
00:08:10: Und wir wissen alle, was es im Jahr auch war.
00:08:13: Ich habe in der Zeit mein Abitur gemacht.
00:08:15: Es kam Corona.
00:08:16: Und auf einmal wurde alles umgestellt, alles wurde digital.
00:08:20: Und er hat sich für einen Chemiestudium, was, glaube ich, entschieden, was dann nicht mehr so in Olli's Richtung ging.
00:08:27: Das heißt, da haben sich die Wege getrennt.
00:08:30: Ja, und die Dozenten haben sich leider komplett quergestellt und haben gesagt, wir können hier nicht auf deine individuellen Bedürfnisse eingehen.
00:08:38: Das können wir hier nicht ableisten.
00:08:40: Wenn du das so nicht schaffst, dann ist dein Studium damit beendet.
00:08:44: Und da hat Olli und auch sein Bruder Tobias und auch unsere anderen zwei Jungs gesagt, nee, wir haben im Jahr ist es so, kann es nicht weitergehen.
00:08:53: Wir sind technisch eigentlich auf einem ganz anderen Niveau.
00:08:56: Wir müssen hier eine einfache Lösung schaffen.
00:08:59: Und das war der Grundstein und Grundgedanke der Unternehmensgründung.
00:09:04: Und so fing das dann auch eben an, dass das erste Tool im Prinzip die Assistenzsoftware war, die ... jetzt dann auch unser bekanntestes Tool ist, weil es einfach sehr präsent auf vielen Webseiten mittlerweile sichtbar ist und einfach für sehr, sehr viele Nutzergruppen eine große Hilfe darstellt, so eben auch für Lennart, der damals genauso was gebraucht hätte.
00:09:27: Und was umfasst euer Portfolio heute?
00:09:31: Ja, mittlerweile kann man wirklich sagen, dass wir in ganzheitlicher Software-Anbieter sind im Bereich digitale Barrierefreiheit.
00:09:38: Das Portfolio besteht aus mehr als sechs verschiedene Software-Tools, die im Prinzip alle Teilbereiche abdecken, die irgendwie zu digitalen Barrierefreiheit gehören.
00:09:48: Und es ist ein klassisches Software-as-a-Service-Unternehmen, es ist aber auch as a Service.
00:09:53: Das heißt, wir sagen nicht, hey, hier sind die Software-Tools, macht mal!
00:09:57: sondern bieten eben unser Know-how, die Unterstützung dahinter.
00:10:01: Wir haben alleine ein Testing-Team aus über zwanzig Leuten mit verschiedenen Einschränkungen, die sowohl die Tools mitentwickeln, aber vor allem auch manuelles Testing anbieten.
00:10:11: Es ist für mich einer der bedeutendsten Punkte, dass man eben in so einem Prozess mit Menschen in den Dialog geht, die eben selber Einschränkungen haben und sich nicht stupide an irgendwelche Richtlinien hält.
00:10:26: Oftmals ist es eben auch so ein unübersichtlicher Workload, den man da hat, dass es sich lohnt, halt einmal vorher so eine Customer Journey von A-Z durchzugehen und sich zu überlegen, was sind jetzt hier die sinnvollsten Schritte?
00:10:38: Und das macht natürlich Sinn, wenn man da eben die Menschen von Anfang an integriert, die im Endeffekt darauf angewiesen sind und dementsprechend haben, wie die Consulting-Leistungen im Portfolio mitbegriffen, aber auch ein Support-Team, das immer Hilfestellung gibt, auch wenn es dann in der Umsetzung scheitert oder an der Umsetzung scheitert.
00:11:01: Klar, wir setzen im Prinzip nicht um.
00:11:04: Wir haben aber mittlerweile eben auch Tools, die nicht nur auf Barrierefreiheit prüfen, sondern teilautomatisiert auch Fehler beheben können.
00:11:12: Also es gehört echt einiges dazu.
00:11:15: Und du sagst im Vorgespräch, ihr seid kein Start-up, ihr seid ein Scale-Up.
00:11:19: Wo seid ihr überall vertreten?
00:11:20: Seid ihr nur in Deutschland oder auch im Ausland?
00:11:23: Das ist richtig.
00:11:23: Seit Ende letzten Jahres darf man uns definitiv als Scale-Up bezeichnen.
00:11:28: Da gab es eine wunderbare Series A-Finanzierung, die natürlich noch mal einen ganz schönen Push in die Sache gegeben hat.
00:11:35: Das Unternehmen ist in den letzten Jahren von drei auf jetzt knapp zweihundert Mitarbeiter gewachsen.
00:11:42: Internationalisierung steht gerade auch hoch im Fokus, was natürlich auch daran liegt, dass dieses Thema digitale Barrierefreiheit ein EU-Thema ist und das Ziel soll es sein, dass wir auch mindestens in der ganzen EU vertreten sind.
00:11:58: Standorte haben wir mittlerweile zwei in Deutschland.
00:12:01: Würzburg ist so der Hauptstandort, also der Unternehmenssitz.
00:12:05: Leipzig hat aber auch noch ein großes Büro, dann haben wir ein Büro in Italien, das ist danach auch nach Deutschland das größte.
00:12:12: Eins in Spanien, Benelux, also Luxemburg ist vertreten und Frankreich.
00:12:18: UK kommt jetzt gerade noch mit dazu, Polen haben wir noch.
00:12:21: Und was jetzt auch noch immer mehr kommt, gerade jetzt aber erst mal nur mit einzelnen Kunden, noch nicht mit Standortbüros, es USA und auch der asiatische Raum.
00:12:34: Also es ist eben nicht
00:12:36: nur
00:12:37: EU, sondern auch weltweit Thema.
00:12:40: Du hast es eben schon angedeutet, das Gesetz, das im Hintergrund schlummert.
00:12:45: Es gibt den EAA, European Accessibility Act seit Jahrzehnteinzehn.
00:12:50: Das ist eine EU-Directive, also eine sogenannte Richtlinie, die das Ziel hat, alle elektronischen Geräte, Software, Online-Angebote, aber auch Bankautomaten, Ticketautomaten, Kartenzahlung, Self-Order Terminals, ESL und Co.
00:13:08: barrierefrei zu machen.
00:13:10: Das ist ja schon ein großes Projekt, eine große Anforderung für die Unternehmen.
00:13:15: Ich würde gerne nochmal einen Schritt zurückgehen.
00:13:18: Wem nützt dieses BFSG, also auf Deutsch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz?
00:13:24: Allen.
00:13:26: Das ist die ganz, ganz klare Antwort meinerseits.
00:13:29: Es sind wahnsinnig viele Menschen.
00:13:31: Also Einschränkungen sind... sehr, sehr individuell.
00:13:36: Das heißt, wir reden hier eben nicht nur von Schwerbehinderungen, von Behinderungen, sondern auch von unserer älter werdenden Generation, die immer mehr Probleme hat, die eigentlich digitalen Hilfsmittel, digitalen Services zu benutzen.
00:13:51: Viele analoge Services werden dadurch ja eingestampft.
00:13:55: Also wenn ich mir überlege, ich weiß nicht, wie meine Oma eigentlich noch einen Termin beim Arzt bekommen soll, weil ... Man erreicht telefonisch niemanden
00:14:04: mehr.
00:14:05: Der Termin ist nur online zu buchen.
00:14:08: Sie kennt sich aber online viel zu wenig aus, dann hängt sich die Seite auf.
00:14:12: Ja, also es ist quasi nicht machbar.
00:14:15: Es sind schon alleine über twenty-fünf Millionen Menschen in Deutschland, die irgendwie eingeschränkt sind, egal ob das jetzt über eine kognitive Behinderung ist, über eine Seeeinschränkung, eine körperliche Behinderung, Lernschwächen.
00:14:31: oder Epilepsie.
00:14:33: Es gibt auch viele Einschränkungen, die aufgrund von Krankheit einfach bestehen bleiben.
00:14:38: Die meisten Behinderungen oder auch Einschränkungen, die entstehen ja im Laufe des Lebens.
00:14:43: Also es ist in den wenigsten Fällen so, dass Menschen, wie es bei mir jetzt der Fall ist, seit der Geburt ihre Behinderungen haben.
00:14:50: Und sowas kann auch viel schneller passieren, als wir denken.
00:14:54: Ganz blöd gesagt, wir können uns auch einfach mal die Hand brechen, können unsere Maus nicht mehr bedienen, sind auf einmal auf Tastatursteuerung angewiesen.
00:15:02: Oder uns scheint die Sonne heftigst auf den Bildschirm und das ist eine Situation, die kennen wir alle, dass man dann da nichts mehr lesen kann und schon sind Kontraste auf einmal relevant.
00:15:16: Wenn wir jetzt von der haptischen Barrierefreiheit sprechen, die uns allen ja doch ein bisschen geläufiger ist, gibt es auch Themen von den wir jetzt schon profitieren.
00:15:26: Also die abgesenkte Bordsteinkante, die eigentlich für Rollstuhlfahrer gedacht ist, die mögen Fahrradfahrer mit Sicherheit genauso.
00:15:35: Und so ist das mit der digitalen Barrierefreiheit auch.
00:15:38: Also sowas wie die Sprachsteuerung, die wir auf unseren Handys haben.
00:15:43: Ich persönlich nutze die super viel.
00:15:46: Aber ich kenne auch Menschen in meinem Umfeld, die keine Einschränkungen haben, die die nutzen.
00:15:50: Und die gehört auch zu den Accessibility Services.
00:15:53: die zum Beispiel die Smartphone-Anbieter grundsätzlich in ihre Hardware integrieren.
00:15:58: Lass uns das noch mal konkret machen.
00:16:00: Du hattest das ja am Anfang auch gesagt, dass wenn eine Webseite zu viel Unterpunkte im Menü hat oder so, und bei dir ist es ja eine Seeeinschränkung.
00:16:10: Du hast es ja aber auch gerade gesagt, es geht ja auch nicht nur um Menschen, es geht, glaube ich, auch zum Beispiel um Menschen mit RDHS oder Epilepsie.
00:16:17: Auf jeden Fall.
00:16:18: Also das sind dann ja ganz unterschiedliche digitale Barrieren, die ich bedenken muss.
00:16:24: Wie kann ich mir das dann vorstellen?
00:16:27: Ich habe meine Webseite, ich habe meinen Online-Shop.
00:16:30: Ich weiß, du wirst es jetzt nicht im Detail alles erklären können, aber nur so beispielhaft, was muss ich denn alles zum Beispiel beachten, wenn ich einen Online-Shop betreibe?
00:16:39: Für diese unterschiedlichen Gruppen.
00:16:41: Das ist genau die Schwierigkeit in dem Thema.
00:16:44: Hast du gut zusammengefasst?
00:16:46: Aber deshalb gibt es die Web Content Accessibility Guidelines.
00:16:49: Das ist das internationale Regelwerk, was eigentlich versucht, alles irgendwie zusammenzufassen, damit alle Einschränkungen abgedeckt sind.
00:17:01: Das sind über hundertzwanzig Prüfschritte.
00:17:03: Wenn ich mir das als PDF-Dokument anschaue, sind es, glaube ich, an die hundert PDF-Seiten mit diesen verschiedenen Prüfschritten, die da im Detail aufgelistet sind.
00:17:15: Mittlerweile sind wir auf WCRG-Doppel-A-Standard, was jetzt auch der gesetzlich verpflichtende Standard ist.
00:17:22: Da gibt es drei verschiedene Konformitätsstufen.
00:17:24: Einfach A, zweifach A und dreifach A. Dreifach A liegt über dem gesetzlich verpflichtenden Standard.
00:17:30: Das ist dann so Premium-Level.
00:17:32: Wir haben Kunden, die wollen das, die versuchen, das umzusetzen.
00:17:35: Aber der Schritt von zweifach A zu dreifach A ist schon nochmal enorm.
00:17:39: Und das teilt sich in die Kategorien.
00:17:42: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit allen.
00:17:48: Und darunter verbergen sich dann die verschiedensten Punkte.
00:17:52: Also bei der Wahrnehmbarkeit geht es natürlich grundsätzlich darum, dass überhaupt, zum Beispiel über das Zweisinnenprinzip, die Inhalte von einer Person, die eine Einschränkung hat, wahrgenommen werden können.
00:18:04: Also dass ich sehe, wenn ich sie nicht sehen kann, zumindest hören kann beispielsweise.
00:18:09: Bei der Robustheit, die kennen wir auch aus anderen Bereichen, geht es zum Beispiel darum, dass die Webseite gut bedienbar ist auf Smartphone, Tablet, Laptop und so weiter, also dass es auch auf den verschiedenen Devices funktioniert.
00:18:25: Bei der Bedienbarkeit geht es dann darum, dass die verschiedenen Elemente auch alle ansteuerbar sind.
00:18:31: Das sind dann Themen, die fallen oftmals auch in den Code.
00:18:34: Wir haben wirklich einige Barrieren, die liegen im Code.
00:18:38: Die sind auf den ersten Blick gar nicht zwangsweise zu erkennen.
00:18:42: Dann haben wir Probleme, die liegen in der inhaltlichen Pflege.
00:18:45: Da geht es viel um Alternativtexte bei Bildern, bei Buttons, bei Links.
00:18:51: Dass Linktexte richtig hinterlegt sind.
00:18:53: Eine blinde Person beispielsweise, die lässt sich ja die Webseite auslesen über einen Screenreader, also über ein externes Softwareprogramm.
00:19:02: Und wenn die Daten da im Backend nicht richtig hinterlegt sind, dann kann der Screenreader auf die Inhalte nicht zugreifen.
00:19:09: Und wenn die blinde Person dann vorgelesen bekommt, http.
00:19:13: x-x-hundert, vier, sechs, fünf, drei, neun, dann klickt sie nicht auf den Link, weil sie weiß ja gar nicht, wo es dahin geht.
00:19:19: Verständlich.
00:19:19: Also
00:19:19: ... Das fällt aber natürlich vielen nicht auf, die nicht darauf angewiesen sind, weil für uns ist der Link ja klar ersichtlich oder also für mich auch, weil ich nutze keinen Screenreader.
00:19:30: Ich kann den Link in den meisten Fällen auch lesen, außer er hat so einen blöden Farbkontrast bekommen und da reden wir dann wieder vom Design, dass ich ihn halt nicht lesen kann.
00:19:40: Und so greifen da diese verschiedensten Elemente und dementsprechend oftmals auch die verschiedenen Abteilungen im Unternehmen oder in der Agentur.
00:19:50: ineinander, die da Hand in Hand arbeiten müssen, damit das ganze System funktioniert.
00:19:56: Das BFSG gilt ja seit dem XXI.
00:19:59: Juni, XXV in Deutschland.
00:20:01: Aber so, wie du ja auch Eingangs beschrieben hast, wo ich dich gefragt habe, ob du, wo nach du Webseiten auswählst, das hast du ja gesagt, du hast oft nicht die Wahl.
00:20:09: Also ich höre daraus, dass nicht alle Webseiten jetzt schon auf diesem Standard sind und da noch viel zu tun ist.
00:20:17: Aber es ist ja zumindest die richtige Richtung.
00:20:20: Du bist ja auch im Sales aktiv.
00:20:22: Wie ist so der Stand in den Unternehmen, mit denen du sprichst?
00:20:25: Also, was findest du da so vor?
00:20:28: Also, es ist so, dass über neunzig Prozent der Webseiten nicht barrierefrei sind.
00:20:34: Und ein Großteil davon ist auch nicht mal compliant.
00:20:38: Also, wir haben hier noch eine große Unterscheidung zwischen dem Thema Compliance.
00:20:43: Also, dass ich halbwegs gesetzeskonform bin, was jetzt das BfSG angeht.
00:20:49: Und wenn ich compliant bin, bin ich noch lange nicht barrierefrei.
00:20:53: Also selbst wenn ich versuche, alles zu optimieren, kann es mir immer noch passieren, dass dann ein Individuum XY kommt und sagt, hey, ich komme übrigens auf eurer Seite nicht klar.
00:21:04: Das bringt das Thema halt einfach mit sich, dementsprechend sage ich auch immer an der Seite, hundert Prozent barrierefrei zu kriegen, ist schier unmöglich.
00:21:12: Es geht mir und so vermittel ich das in den Kundengesprächen immer darum.
00:21:17: das Thema sehr präsent zu haben, sein Bestes zu tun, alles, was in seinen Möglichkeiten steht, eine Webseite so barrierearm wie möglich zu machen.
00:21:28: Und daran scheitert es aktuell schon.
00:21:30: Also in vielen Fällen fehlt einfach das grundlegende Verständnis für das Thema.
00:21:36: Ich kriege doch sehr oft zu hören, das ist nicht unsere Zielgruppe.
00:21:41: Wir haben keine eingeschränkten Menschen, die bei uns einkaufen.
00:21:45: Und das ist für mich ganz klar, ich hab's dir eben an den Zahlen schon gezeigt.
00:21:50: Wir geben hier von so, so vielen Menschen.
00:21:53: Und es ist den meisten einfach nicht bewusst, weil man einige Einschränkungen den Menschen ja auch nicht anmerkt.
00:22:01: Und woher möchtest du als Shopbetreiber wissen, wenn ich mir meine Kundendaten angucke, dass der Wilfried Müller ... vielleicht nur noch dreißig Prozent Seekraft hat, weil er schon seventy-fünf ist und trotzdem in dem Online-Shop einkaufen möchte.
00:22:20: Also das ist für mich wirklich eine Grundproblematik.
00:22:23: Viele sind jetzt auch angesäuert, weil es dieses Gesetz gibt und wir haben einfach vor allem auch im Handel in den letzten Monaten und Jahren sehr viele neue Gesetze dazubekommen.
00:22:34: Viele sind auch gebrannt, markt von dem Datenschutzthema, was dann auch nicht so durchgesetzt wurde, wie man sich es vielleicht gewünscht hätte oder wie es prophezeit wurde, um das mal zu formulieren.
00:22:45: Und dann sage ich immer, ja, ich weiß, das ist ein Gesetz.
00:22:50: Es ist auch blöd, dass euch da jetzt mit Abmahnungen gedroht wird.
00:22:54: Aber scheinbar brauchen wir es ja, weil es läuft ja nicht von alleine.
00:22:59: Dann bin ich persönlich als darauf angewiesener Nutzer froh, dass es durch so einen gesetzten Schwung gibt.
00:23:06: Was mir jetzt aber in der Kommunikation das Ganze erschwerbt, weil viele abblocken, weil sie sagen, es ist ein Gesetz.
00:23:12: Und dann sagt ich halt wieder rum auf der anderen Seite, ja, ich weiß, es ist ein Gesetz, aber, hey, da stecken wirklich Menschen dahinter, die sind darauf angewiesen.
00:23:21: Und ich bin zum Beispiel auf den Onlinehandel angewiesen.
00:23:24: Für mich ist es wahnsinnig schwer.
00:23:26: Wenn ich in einen Laden gehe und soll mir da alleine mein T-Shirt aussuchen, weil erstens komme ich schon kaum hin.
00:23:34: Ich bin auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, wir wissen alle, wie gut das funktioniert.
00:23:38: Dann stehe ich in dem Laden, kann die Farben vom T-Shirt nicht erkennen, weil ich farbenblind bin.
00:23:44: Ich kann die Etiketten nicht lesen, weil es viel zu klein ist.
00:23:47: Das heißt, da muss ich gucken, wie ich mir irgendwie behelfe oder mir jemanden zur Hilfe nehme.
00:23:53: Das sind alles Themen, auf die habe ich keine Lust.
00:23:55: Das heißt, ich will es ja im Online-Shop kaufen.
00:23:58: Und genau so praktisch versuche ich das den Kunden dann auch zu vermitteln, um zu zeigen, hey, ich weiß, das Thema ist jetzt vorbelastet, aber es gibt genug Menschen, die sich wirklich darüber freuen und passt halt einfach auf, es ist jetzt Gesetz, tut zumindestens das, was unbedingt notwendig ist.
00:24:18: Also wie du ja auch sagst, da steckt ja ein enormes Potenzial hinter, wie viele Menschen wahrscheinlich besser oder überhaupt die digitale User Journey wahrnehmen könnten.
00:24:28: und dann gleichzeitig diese über neunzig Prozent Webseiten, wie du sagst, die noch nicht ausreichend barrierearm sind, sollte ja Grund genug sein für Anreiz.
00:24:39: Wenn ich mir das jetzt so vorstelle, ich wäre jetzt Händlerin, ich hätte Stores und ich hätte auch ein Online Shop und das erste Ziel ist jetzt erstmal meine Webseite oder auch meine App-Barrierearm zu gestalten und im nächsten Schritt dann ja auch sowas wie Self-Order Terminals, ESL und Co.
00:24:57: Was würdest du sagen, wie gehe ich da überhaupt vor?
00:25:00: Weil du hast das ja eben beschrieben mit diesen Kriterien und weiß ich nicht, wie viele über hundert Seiten mit Kriterien dich zu erfüllen habe.
00:25:09: Also das erschlägt einen ja auch erst mal.
00:25:13: Wie müssen Unternehmen davor gehen?
00:25:14: Was sind da First Steps und wie begleitet ihr solche Unternehmen dann auch?
00:25:18: Weil ich glaube, es ist nicht so Software as a Service.
00:25:22: Ich plug in und fertig, sondern das ist ein Prozess, der andauernd ist und sich ja auch immer weiter entwickeln muss.
00:25:28: Welche Kompetenzen muss ich da auch in welchen Abteilungen aufbauen?
00:25:32: Das mit dem Plug in und fertig, das ist eigentlich sehr schön, dass du das... als Anreiz für mich nimmst, weil es gibt durchaus Unternehmen auf dem Markt, ich würde sie nicht als Mitbewerber bezeichnen, die damit werben, integriert unser Overlay-Tool und ihr seid damit innerhalb von vierundzwanzig Stunden barrierefrei.
00:25:56: Das wird nicht funktionieren.
00:25:57: Das kann gar nicht funktionieren, weil so ein Tool in den meisten Fällen von einem blinden Person beispielsweise gar nicht nutzbar ist.
00:26:04: Die sind auf Externe Software Tools angewiesen, die dann wiederum darauf angewiesen sind, dass im Code und im Backend alles richtig hinterlegt ist.
00:26:12: Und da hilft mir ein Overlay Tool, was ich auf die Seite drauf legt, einfach mal gar nichts.
00:26:17: Deshalb sagen wir auch immer als ersten Schritt, ja, baut die Ressourcen im eigenen Unternehmen auf, auf jeden Fall.
00:26:24: Und das sehen wir gerade, dass das auch schwierig ist.
00:26:27: Also es muss wirklich Awareness dafür geschaffen werden, dass es Menschen braucht, die sich Nicht nur jetzt um das Thema kümmern, sondern kontinuierlich, weil das ist ein Thema, bei dem ich nichts sagen kann.
00:26:41: Ich mache meine Webseite jetzt einmal barrierefrei und sie ist für immer bleiben barrierefrei.
00:26:46: Ich muss ja sicherstellen, dass zukünftig nichts mehr in den Verkehr gebracht wird, was nicht vorher auf Barrierefreiheit geprüft wurde.
00:26:53: Der Gesetzgeber fordert eigentlich, dass nichts mehr online geht oder doch wirklich in den Verkehr gebracht wird, was nicht barrierefrei ist.
00:27:01: Und um das sicherzustellen, brauche ich natürlich Menschen im Unternehmen.
00:27:05: Wir haben es in den meisten Fällen so, dass die Unternehmen von Agenturen unterstützt werden, oftmals auch nicht nur von einer.
00:27:12: Das ist ja ganz normal, weil es eben meistens auch in den Unternehmen nicht selbstständig alles abgedeckt werden kann.
00:27:19: Und deshalb gibt es ja Medien- und Marketingagenturen.
00:27:24: Unsere Tools sind beispielsweise auch darauf ausgelegt, dass alle Personen, die irgendwie mit dem Thema im Unternehmen arbeiten, gemeinsam mit den Tools arbeiten können.
00:27:33: Also es lässt sich wirklich als Arbeitsumgebung nutzen, mit integrierten Ticketingsystemen und so weiter, weil das anders sonst gar nicht abzudecken ist.
00:27:43: Also es ist wirklich ein Prozess, der da geschaffen werden muss, um das Ganze jetzt natürlich auf einen guten Stand zu bringen, aber auch zukünftig weiter zu betrachten.
00:27:53: Und dann sagen wir halt immer, nehmt euch wirklich die Hilfe zur Hand.
00:27:58: Wir sind mittlerweile mehr als hundertfünfzig Leute, die sich tagtäglich mit nichts anderem beschäftigen als dem Thema digitale Barrierefreiheit.
00:28:08: Und ja, es wirkt auf den ersten Blick unübersichtlich.
00:28:11: Aber deshalb nehmt euch Hilfe dazu.
00:28:15: Es ist vollkommen in Ordnung.
00:28:17: Viele denken dann auch, ja, aber ich hab doch eine Agentur und ich möchte den nicht auf die Füße treten.
00:28:23: Die kennen sich doch aus.
00:28:25: Ja, natürlich kennen die sich aus.
00:28:26: Aber wenn ich Zahnschmerzen hab, geh ich auch nicht zu meinem Hausarzt, sondern ich geh zum Zahnarzt.
00:28:32: So ähnlich sehen wir das Thema auch.
00:28:34: Wir unterstützen die Agenturen auch dabei.
00:28:37: Wir sind mit sehr vielen Agenturen verpartnert.
00:28:40: Das heißt, es geht hier wirklich um eine produktive und effiziente Zusammenarbeit.
00:28:46: von der alle Seiten profitieren und natürlich mittlerweile kann ich über Software Tools auch schon einiges abarbeiten bzw.
00:28:56: mir die Arbeit leichter machen.
00:28:58: Sprich, der erste Schritt bei uns ist es eigentlich über die Prüftools, also über den Report und das Audit, meinen Überblick zu bekommen, wie ist denn mein aktueller Stand der Webseiten überhaupt?
00:29:08: Das zeigt mir dann exakt die Fehler auf und gibt mir da einen sehr, sehr guten Überblick auch auf Testing- und Staging-Umgebungen bzw.
00:29:17: eben im Report auch über ein langfristiges Monitoring, was die Zukunft angeht und eine gute Dokumentation, um die Zahlen auch schwarz auf weiß zu haben, falls wirklich irgendwann mal eine Prüfbehörde kommt, dass ich auch zeigen kann, wie lange ich eben schon an dem Thema arbeite.
00:29:32: Und der zweite Schritt ist es dann, eine barrierefreiheitserklärung zu erstellen, eine korrekte barrierefreiheitserklärung, die auch präsent auf der Webseite zu haben, ähnlich wie die Datenschutzerklärung, kommt auch in den Futter der Seite und die auf dem aktuellen Stand zu halten.
00:29:47: Und der dritte Schritt ist es dann im Prinzip erst die Fehler anzugehen und das auch nach einer sinnvollen Reihenfolge.
00:29:54: Bei uns werden die nach einem Einflussfaktor beispielsweise kategorisiert.
00:29:57: Das heißt, ich behebe erst mal die Fehler, die auch den größten Einfluss auf die Gesamtbewertung haben und Versuche hier einen guten Arbeitsprozess zu erarbeiten.
00:30:09: Und da kann ich natürlich mittlerweile auch gewisse Themen über teilautomatisierte Fehlerbehebungen über AI Unterstützung abarbeiten.
00:30:18: Das geht schon.
00:30:19: Aber das sind auch Widerschritte, wo wir viel dann mit manuellem Testing zusätzlich arbeiten.
00:30:26: Weil mir muss schon sehr bewusst sein über so automatisierte Tools.
00:30:30: Kann ich alleine nur ca.
00:30:34: WC AG Kriterien abprüfen.
00:30:36: Immerhin.
00:30:37: Zirka zwanzig bis dreißig Prozent kann ich automatisiert beheben.
00:30:42: Und die Lücke, die schon alleine bei diesem Testen entsteht, von den circa dreißig Prozent muss ich halt gucken, wie ich die schließe.
00:30:49: Wir haben da jetzt mittlerweile im Report geführte Tests eingebaut.
00:30:52: Das heißt, es ist ein Tool, das führt mich durch die Schritte, durch die noch manuell abzuprüfen sind, ohne dass ich jetzt wirklich jemanden dazu brauche, also eine eingeschränkte Person.
00:31:03: die dieses manuelle Testing übernimmt.
00:31:06: So ein manuelles Testing kann man zusätzlich natürlich noch machen.
00:31:09: Wir haben ja viele ziemlich große Kunden auch, die dann sagen, ja, es ist cool, dass wir jetzt da hundert Prozent Erfüllung im Report stehen haben.
00:31:18: Aber funktioniert das auch wirklich?
00:31:20: Und das sind dann eben Momente, wo sich ein manuelles Testing anbietet.
00:31:26: Oder man macht sowas als Ersteinschätzung.
00:31:28: Das ist auch was, was wir häufig machen, wenn man denkt, oh, das ist jetzt aber ... Hier gerade in Workloading kann ich kaum noch überblicken, dass man sich wirklich überlegt, ja, wie ist die Customer Journey?
00:31:39: Wo setze ich jetzt an?
00:31:40: Wo sind meine Schlüsselseiten vielleicht auch, die ich priorisieren sollte, um sie barrierefrei zu machen?
00:31:46: Und so kriegt man da eigentlich einen ziemlich runden Prozess rein, indem wir eben unterstützen.
00:31:52: Und du bist ja voll im Thema.
00:31:53: Gibt es Länder oder vielleicht auch Unternehmen, die es schon richtig gut machen, wo du sagst, braua.
00:32:01: Das kann uns so ein bisschen Vorbild sein.
00:32:04: Ja, also in den USA ist das Thema auf jeden Fall schon deutlich länger präsent.
00:32:11: Seit Anfang der zweitausender bzw.
00:32:13: vor allem so zwei tausend zehn rum.
00:32:16: Die ersten Verpflichtungen, ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, kam glaube ich zwei tausend siebzehn, also auch schon früher als bei uns.
00:32:25: Man sieht es ja, also die ganz, ganz großen Player.
00:32:29: die oftmals eben auch aus dem US-amerikanischen Raum kommen.
00:32:34: Die sind da schon durchaus weiter, ohne jetzt Werbung machen zu wollen.
00:32:39: Aber im Bereich Accessibility, was jetzt die Endgeräte angeht, ist Apple zum Beispiel wahnsinnig weit vorne.
00:32:47: Da gibt es auch eigentlich keinen, der da so nah rankommt.
00:32:50: Ich würde zum Beispiel nicht umsteigen wollen, weil da einfach die Grundvoraussetzungen für mich besser geschaffen sind.
00:32:56: Und dann, ich hatte auch schon mal einen Podcast gemacht mit Vielmann, die auch total viel investieren in unterschiedliche Start-ups und es gibt viele technologische Entwicklungen, die Menschen mit Sehbeeinträchtigungen wohl hoffentlich zu Gute kommen.
00:33:10: Was ist denn eine technologische Entwicklung, die du genau verfolgst, weil sie dir wahrscheinlich irgendwann weiter hilft, noch weiter hilft?
00:33:20: Das autonome Fahren.
00:33:21: Also, das ist wirklich was, was für mich absolut relevant wird.
00:33:26: Das schränkt mich in meiner Selbstständigkeit derartig ein, dass ich wirklich hoffe, dass es da bald mal einen ordentlichen Ruck gibt.
00:33:33: Ich bin auf diese digitalen Hilfsmittel am allermeisten angewiesen.
00:33:37: Ich laufe weder mit nem blinden Stock, noch hab ich nem blinden Hund.
00:33:41: Gerade auch so was wie Brillen, die mit mir sprechen, kann definitiv auch noch ein Thema
00:33:48: werden.
00:33:48: Vielleicht kommt so was sogar noch vor dem Autonomen fahren könnte, ich mir vorstellen, oder dass das Autonome fahren, so ist es Menschen auch fahren dürfen, die eben nicht im Notfall eingreifen können, weil sie gar keinen Führerschein haben oder eine Fahrberechtigung.
00:34:02: Aber dass es eine Brille gibt, die so zuverlässig ist, dass sie mir eben sagt, wann die Ampel rot ist oder grün oder wann ein Passant über den Zebrastreifen gehen möchte.
00:34:12: So was wird, glaube ich, in Zukunft.
00:34:15: Und die Entwicklungen sind da ja schon relativ weit.
00:34:18: für mich persönlich definitiv ein Thema.
00:34:20: Ich hoffe auf jeden Fall, dass wir in Deutschland noch inklusiver werden, sowohl in der haptischen Welt als auch in der digitalen Welt.
00:34:28: Ich glaube auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel, den wir haben, dass wir da auch noch inklusiver werden können für Menschen mit Beeinträchtigung, oder?
00:34:35: Das kann auch ein Teil einer Lösung sein.
00:34:36: Was denkst du?
00:34:38: Wäre schön, wäre definitiv wünschenswert.
00:34:41: Also ich persönlich habe da nicht so schöne Erfahrungen gemacht im letzten Jahr.
00:34:46: was das Thema Berufseinstieg angeht.
00:34:49: Ich habe meinen Bachelor im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist im September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September, ist in September.
00:35:16: Man hat mich in den allermeisten Fällen nicht mal zum Bewerbungsgespräch eingeladen.
00:35:20: Also eigentlich haben mich Studier-Öffentlich-Rechtlichen sozusagen eingeladen, die das Ganze wirklich müssen.
00:35:27: Es ist sehr, sehr schade.
00:35:28: Ich glaube, dass man da sehr viel Potenzial verschenkt.
00:35:32: Natürlich kann ich nicht jede Aufgabe ableisten.
00:35:35: Ich kann nicht jede Aufgabe in der Schnelligkeit ableisten.
00:35:40: Und ja, manchmal muss man Alternativlösungen finden.
00:35:44: Bei uns zum Beispiel ist es so, Ich komme mit unserem CRM nicht wirklich gut klar.
00:35:50: Da kommt es öfter mal zu Komplikationen, aber es finden sich immer wieder Lösungen.
00:35:56: Und wenn man mit den Leuten nicht mal spricht, wo da die Problematiken liegen und ob die überhaupt relevant sind für den Job, den sie machen wollen sollen und so weiter, wie soll es dann funktionieren?
00:36:10: Also ... Bei mir hat man wahrscheinlich nur das Bewerbungsfoto gesehen mit der roten Brille, hat gelesen, Sehbehinderung, zack, weg.
00:36:20: Vielleicht war es nicht mal ein Mensch, der das entschieden hat, sondern eine KI.
00:36:24: Das ist mittlerweile gar nicht so selten erfallen.
00:36:27: Ich habe mich bei sehr großen Unternehmen beworben, bei kleinen Unternehmen beworben und es war egal, wo, gleich.
00:36:34: Wenn ich überhaupt noch ... eine E-Mail mit einer Absage bekommen habe, dann war das schon faszinierend.
00:36:40: Und da stand natürlich nicht drin, dass sie mich nicht nehmen, weil ich eine Seebehinderung habe.
00:36:44: Also, das dürfen sie ja nicht.
00:36:45: Das ist mir auch klar.
00:36:46: Aber dass der Pool an Ausreden ist ja da groß und auch die, die mich dann im Bewerbungsgespräch hatten, war, glaube ich, einfach die Hemmschwelle zu groß.
00:36:57: Ja, ich danke dir, Anna, für deine ganzen Insights.
00:37:00: Jetzt hast du auf jeden Fall einen super coolen Job bei einem super coolen Unternehmen.
00:37:04: Ich hoffe, dass es einfach viel normaler wird, dass Webseiten inklusiver werden.
00:37:09: Und ich glaube, dass wir davon alle profitieren können, wie du ja auch schon sagtest.
00:37:13: Und wir hoffentlich nicht mehr drüber sprechen müssen irgendwann.
00:37:17: Vielen Dank, Anna.
00:37:19: Sehr, sehr gerne.
00:37:20: Das hoffe ich definitiv auch.
00:37:22: Und ich stehe mit vollster Überzeugung hinter dem Thema.
00:37:26: Wir brauchen das.
00:37:27: Alle.
00:37:29: Das war unsere Supporterfolge, die im Rahmen des EHI Connect Specials erscheint.
00:37:34: iAble könnt ihr auch natürlich bei uns auf der Veranstaltung am dreißigsten neunten und ersten zehnten antreffen.
00:37:41: Die haben da einen Stand.
00:37:43: Macht's gut!
00:37:45: Mit unserem Wissen die Zukunft
00:37:47: des Handels gestalten.
00:37:49: Dafür forschen wir EHI.
00:37:53: Gemeinsam
00:37:54: besser handeln.
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