Kay Schiebur (Vorstand, Otto Group) über AI Robotics

Shownotes

Vom Versandhändler zur weltweit agierenden Handels- und Dienstleistungsgruppe. Die Otto Group hat eine beachtliche Entwicklung hingelegt und ist ein prägendes Element der Handelslandschaft. Ich spreche heute mit Kay Schiebur, Konzern-Vorstand Services. Er verantwortet die nationalen und internationalen Supply-Chain-Aktivitäten, die wie wir alle wissen eine entscheidende Rolle spielen. Ein besonderes Augenmerk werden wir in unserem Gespräch auf das Thema AI & AI Robotics legen.

Host: Caroline Martens – Fragen, Feedback, einfach nur vernetzen – meld dich gerne bei mir über LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/caroline-martens-61b75118a/

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Der Podcast für alle, die im Retail entscheiden und von den Besten lernen wollen.

Erfolgreiche Retail Manager:innen stellen hier im Podcast ihre neuen Projekte vor. Sie geben seltene Einblicke in ihre Highs & Lows und teilen ihren Blick auf den Markt. So schauen wir exklusiv hinter die Kulissen der Top-Handels- und Dienstleistungsunternehmen. On top versorgen wir vom EHI euch mit unseren neusten Forschungsergebnissen.

Jeden Mittwoch eine neue Folge – überall, wo es Podcasts gibt.

Der Podcast wird herausgegeben vom EHI LAB. Alle Folgen und mehr Infos zum EHI LAB: https://www.ehi-lab.org/podcast/

Wir vom EHI wissen wie der Handel tickt und liefern euch mit unseren Fakten eine wichtige Grundlage für eure Entscheidungen. Ihr wollt mehr über uns wissen? Ihr wollt das gesamte Portfolio des EHI kennenlernen? Dann hört euch unsere Folge über das EHI an: https://www.ehi-lab.org/podcast/folgen/folge-8/

Technische Produktion: Philipp Lusensky

Transkript anzeigen

00:00:01: EHE Retail Insights.

00:00:05: Der Podcast für alle, die im Retail entscheiden und die von den besten lernen wollen.

00:00:12: Hi liebe Hörerinnen, liebe Hörer, liebe Fans der EHE Retail Insights.

00:00:16: Es gibt mal wieder frischen Retail Content von uns hier aus Köln.

00:00:20: Vom Versandhändler zur weltweit agierenden Handels- und Dienstleistungsgruppe.

00:00:25: Die Otto Group hat eine beachtliche Entwicklung hingelegt und ist ein prägendes Element der Handelslandschaft.

00:00:31: Ich spreche heute mit Kai Shibur, Konzernvorstand Services.

00:00:35: Er verantwortet die nationalen und internationalen Supply Chain Aktivitäten, die, wie wir alle wissen, eine entscheidende Rolle spielen.

00:00:42: Ein besonderes Augenmerk werden wir in unserem Gespräch auf das Thema AI und AI Robotics legen.

00:00:47: Nachfrageverhalten verändert sich so unglaublich schnell und es geht in eine Skalierung, die so kurzfristig zu erfolgen hat.

00:00:56: dass eben auch das Thema Resilienz und Agilität für uns sehr zentral sind, gerade auch in der Kombination mit neuen Technologien, KI und Robotik seien da als Beispiele genannt.

00:01:08: Mein Name ist Karo Matens und ich blicke mit euch hier im Podcast gemeinsam hinter die Kulissen der wichtigsten und innovativsten Handelsunternehmen.

00:01:15: Meine erste Frage an Kai, du hast kürzlich für einen Tag ein Hermesfahrer begleitet.

00:01:20: Welche First Hand Insights hast du mitgenommen?

00:01:26: Also, liebe Caro, erst mal vielen Dank für die Einladung heute.

00:01:29: Ich bin sehr gerne hergekommen.

00:01:32: Auf die Frage zur Hermes Germany finde ich die Teilnahme an Praxistagen enorm wichtig, also auch die Möglichkeit zu haben, zu sehen, was auf der Fläche gerade passiert.

00:01:43: Ich mache das gerne.

00:01:45: Ich mache das leider so unregelmäßig.

00:01:47: Ich möchte die Frequenz wieder erhöhen.

00:01:49: Die zentrale Motivation ist... Hören, sehen, schmecken, fühlen, wie funktionieren die Scanner zum Beispiel auf der Fläche, wie ist die Interaktion von Führungskräften mit der Mannschaft, wie sieht die Riturnecke aus und verschiedene andere Themen mehr.

00:02:06: Also sind die Labels jetzt im Moment gerade wieder von bestimmten Kunden in einer guten Qualität oder haben wir da Themen, also sehr stark im Detail.

00:02:16: Da braucht es aus meiner Sicht auch keine hochautomatisierten Fancy-Hallen, die ganz wunderbar aussehen, sondern mir geht es immer sehr stark um die Interaktion der Menschen miteinander, den Einsatz von Technik und genieße das immer, wenn ich die Kombination habe aus, ich bin auf der Halle, aber ich begleite dann auch eine Ausliefertour.

00:02:39: Beides habe ich jetzt bei dem Praxistag dann auch tatsächlich gemacht.

00:02:42: Frühschicht.

00:02:43: Die Tourbegleitung, wir haben also eine Paketshop-Tour gefahren und danach die Spätschicht ebenfalls zu sehen.

00:02:51: Wenn du auf der Fläche sagst, meinst du dann die Lagerfläche?

00:02:54: Ja, absolut.

00:02:54: Der Mais wird draußen geerntet.

00:02:56: Also tatsächlich die Lagerfläche.

00:02:58: Da sieht man sehr viel.

00:02:59: Wenn man das regelmäßig macht, dann erkennt man zum Beispiel, sind die Abläufe flüssig.

00:03:04: Haben wir Unterbrechungen im Materialfluss durch zum Beispiel schlechte... Labelqualitäten, deswegen hatte ich das eben angesprochen, oder haben wir mechanische Themen, das jetzt auf der Anlage Probleme entstehen und dann eben auch, wie agieren die Menschen miteinander, wie flüssig ist das, wie schnell werden Wechselbrücken an die Rampen gesetzt, wie gut sind die Abläufe miteinander verzahnt.

00:03:29: Und gab es schon mal sowas bei so einem Praxistag, wo du dachtest, oh krass, das hatte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm, gut, dass ich hier auf der Fläche unterwegs bin, irgendwas, was dich überrascht hat?

00:03:38: Ich

00:03:38: habe das immer.

00:03:39: Ich bin jetzt gut forty zwei Jahre im Geschäft.

00:03:43: Ich lerne immer dazu und für mich ist es immer mit einem AHA-Erlebnis verbunden.

00:03:48: Und das ist das, was die Attraktivität auch ein Stück weit ausmacht.

00:03:52: Also das eine ist es einschätzen zu können, aber auf der anderen Seite entwickelt sich das Geschäft auch enorm weiter.

00:03:59: Zum Beispiel Wenn eine Wechselbrückenentladung stattfindet, zu sehen, wer liefert eigentlich in Plastiktüten an die Kunden, wer stellt immer mehr auf Papiertüte um, wie gut ist die Qualität einer solchen Papiertüte, gehen die Beschädigungen hoch, gehen die Falsnähte auf und haben wir dadurch höhere Beschädigungsquoten.

00:04:20: Ich lerne immer, wenn ich auf der Fläche bin und die Interaktion mit den Menschen und diese Form von Lernkurve, die macht es für mich aus.

00:04:33: Werbung.

00:04:34: ServiceNow ist die KI-Plattform für die Unternehmens-Transformation, die alle KI-Anwendungen, Daten und Workflows zusammenführt, um ihr Unternehmen voranzubringen.

00:04:44: Mit ServiceNow unterstützt KI heute nicht nur.

00:04:47: Sie handelt.

00:04:51: Wir sind im Podcast thematisch sehr breit aufgestellt.

00:04:54: Wir sind ein Handels-Podcast.

00:04:55: Nicht alle werden Kai Schiebuhr, werden dich kennen.

00:04:58: Vielleicht kannst du uns in kürzer Eimer einen Abriss geben von deinem Berufsleben.

00:05:02: Du meintest, in zwei Jahren bist du dabei.

00:05:04: Was waren so?

00:05:05: Wichtige Station.

00:05:06: Was ist dein roter Faden?

00:05:08: Also der rote Faden ist das Thema Einkauf und Logistik.

00:05:12: Ich würde das in zwei Halbzeiten aufteilen.

00:05:14: Die eine Halbzeit war eine sehr stark bei Logistik, Dienstleistern, beheimatete Zeit.

00:05:21: Ich war also zum Beispiel bei der DHL, bei Federal Express, bei Schenker, bei Kühne und Nagel, bei Federal Express Business Logistics und bin dann dem Ruf gefolgt nach Frechen zu Leckerland.

00:05:34: und habe mich dann über verschiedene Stationen bei Leckerland zum Vorstand für Einkauf und Logistik weiterentwickelt.

00:05:42: Ich habe da eine großartige Zeit gehabt, gut sechzehn Jahre, um jetzt auch schon im achten Jahr bei der Otto-Gruppe zu sein und die Supply Chain der Gruppe zu verantworten.

00:05:53: Heute bist du Konzern, Vorstand, Services in der Autogrupp, wie du auch sagst, seit Jahrzehnte.

00:05:58: Ich hab mal geschaut, ihr seid sechs Menschen im Vorstand.

00:06:01: Petra Scharner-Wolf ist Vorstandsvorsitzende.

00:06:04: Katy Röwer, Finanzen-Controlling-Personal.

00:06:07: Dann M. Sabetnia, Technology & Retail.

00:06:10: Dr.

00:06:10: Markus Ackermann, Multichannel-Distanzhandel.

00:06:14: Sergio Bucher, Brands & Retail.

00:06:17: Und du, Konzern, Vorstand, Services.

00:06:19: Das ist ja schon ... Super High Level, also welche Verantwortlichkeiten umfasst denn deine Position?

00:06:27: Also im Wesentlichen sind das die Supply Chain oder Logistik Funktion der Gruppe, das ist ja immer eine Querschnittsfunktion.

00:06:35: Was man mit der Orthogruppe vielleicht gar nicht so in Verbindung bringt, ist, dass wir seit vielen Jahrzehnten eine nahtlose Supply Chain oder Wertschöpfungskette im eigenen Haus haben.

00:06:47: Wir haben fast tausend Menschen in unserer Sourcing-Organisation, die ihr Headquarters in Hong Kong hat.

00:06:56: Dort sind alle Sourcing nahen Aktivitäten der gesamten Gruppe gebündelt.

00:07:02: Also Sourcing heißt Warenbeschaffung?

00:07:03: Warenbeschaffung

00:07:04: in den einzelnen Märkten, die ja sehr vielfältig sind und die ja durchaus auch Veränderungen unterliegen.

00:07:10: Und wenn wir das jetzt mal aus einer Gruppenperspektive betrachten, dann werden die Waren entsprechend gesourzt, in die Ausgangshefen gebracht, dort übernimmt dann der Bereich Supply X, der auch zur Autogruppe gehört, die See- und Luftfrachtaktivitäten, die zum Beispiel Seecontainer landen dann im Hamburger Hafen an, dann geht es zur Hermesful Filment oder zur Witt.

00:07:38: Und dort wird es in eigenen Legern, wird die Ware im Regelfall gelagert, umgeschlagen und dann über die Hermes Germany an die Kunden entsprechend zugestellt.

00:07:48: Wenn du so möchtest, nahtlos von der T-Shirt-Produktion bis zur Haustür-Auslieferung.

00:07:55: Und Querschnitt deshalb, weil alle handelsnahen Formate genau auf die Logistikleistung in den verschiedenen Facetten entsprechend zurückgreift.

00:08:04: Darüber hinaus veranworte ich ein Teil des Handelsportfolios.

00:08:09: Das ist die Beiratsfunktion bei der Bauergruppe.

00:08:12: Zur Bauergruppe gehört dann auch die Otto-Österreich und auch Aktivitäten in der Schweiz.

00:08:19: Ich will noch mal kurz klarmachen, auch woher ihr kommt, weil das ist ja auch einfach unglaublich spannend.

00:08:24: Ihr hattet jetzt kürzlich zum Anlass eures seventy-jährigen Firmenjubiläum eine Ausstellung in Hamburg.

00:08:30: Dein Paket ist da, Shoppen auf Bestellung.

00:08:33: Und da stand auch noch mal im Beschreibungstexten.

00:08:35: Also im August neunvierzig gründete Werner Otto den Werner Otto Versandhandel.

00:08:40: Ab September neunzentfünfzig den Otto Versand.

00:08:43: Vierzehnseitiger Katalog, Auflage dreihundert.

00:08:48: Das ist ja unglaublich.

00:08:49: Und heute seid ihr eine weltweit agierende Handels- und Dienstleistungsgruppe, knapp fünfzehn Milliarden Umsatz, über sechsunddreißig tausend Mitarbeitende.

00:08:58: Also was, was für ein Bogen.

00:09:02: und auch nochmal Fußnote dazu.

00:09:05: Ihr habt Markenkonzepte wie zum Beispiel Brompri, waren auch schon hier im Podcast oder Küche und Kohheine, aber auch ein US-amerikanischen Möbelhändler wie Crate und Barrel.

00:09:15: Ihr seid Händler, Bauergruppe hast du gerade angesprochen, Manufaktum, Limango, Laskana, ihr habt Services wie zum Beispiel Hermes, aber auch Finanzdienstleistungen und E-Medizinprodukte gehören zu eurem Portfolio.

00:09:31: Also ich wollte einfach nur doch mal am Anfang so Wikipedia-mäßig hier einmal erzählen, weil ich das total spannend finde.

00:09:38: Was würdest du denn sagen, welche Rolle hat die Logistik gespielt in diesen seventy fünf Jahren?

00:09:43: Oder wie hat sich auch die Rolle der Logistik verändert?

00:09:46: Also erst einmal, finde ich, ist es eine faszinierende Gründergeschichte.

00:09:52: Du hast es angesprochen, Gründung.

00:09:56: Und seit der Zeit unterliegt die Autogruppe einem ständigen Wandel.

00:10:01: Das betrifft die Geschäftsmodelle, das betrifft die Sortimente, das betrifft die Firmen.

00:10:07: Ich glaube, was die Gruppe stark und resilient macht, sind die verschiedenen Schwerpunkte, die gesetzt sind.

00:10:13: Also zum Beispiel die Finanzdienstleistung als sehr wichtigen Anker unter der EOS.

00:10:19: In USA kennt man Otto normalerweise nicht.

00:10:22: Da ist ein Crate and Barrel aber sehr bekannt, insbesondere auch, weil sie neben einem E-Commerce-Auftritt sehr attraktive Shop-Formate aufzuweisen haben.

00:10:32: Und so kann man jetzt durch diese einzelnen Firmen auch tatsächlich durchgehen.

00:10:36: Supply Chain unterliegt einen permanenten Wandel, das ist so und hat generell sicherzustellen, dass wir zu vernünftigen Kosten eine sehr gute Qualität hinbekommen und idealerweise eine Wettbewerbsdifferenzierung ermöglichen.

00:10:53: Ich will ein Beispiel nennen.

00:10:55: Otto ist sehr stark im Bereich Möbel und auch im Bereich Weiße Ware.

00:10:59: Dort ist der Hermes Einrichtungs-Fervice heute wettbewerbsdifferenzierend unterwegs.

00:11:04: Das heißt, Wir kreieren eine große Anzahl von Zusatzkäufen über ergänzende Dienstleistungen wie Anschluss-Service, Entsorgung von Verpackungen oder auch von Altgeräten oder ähnlichen Geschichten.

00:11:16: Habe ich auch schon genutzt.

00:11:17: Die kommen dann neben die alte Waschmaschine mit, auch in ganz schmalen Badezimmern und stellen das neue Gerät dahin.

00:11:23: Also es ist ganz treu, ja.

00:11:25: Der NPS, den gucken wir uns jeden Monat an, ist außerordentlich gut.

00:11:28: Aber das meine ich tatsächlich mit Wettbewerbsdifferenzieren.

00:11:31: Es geht um Produkte, die einer hohen Transparenz, auch in Bezug auf Preiswahrnehmung für die Konsumentinnen darstellen.

00:11:39: Aber was passiert, wenn diese Waschmaschine in den vierten Stock mit Anschlusservice geliefert werden muss?

00:11:46: Und da gilt es dann, Antworten zu finden.

00:11:48: Das gelingt uns auf diesen Ecken ganz gut.

00:11:51: Aber wir müssen uns auch permanent weiterentwickeln und hinterfragen und auch Antworten haben auf... Große Veränderungen, die da sind oder Krisensituationen, wie der Ukrainekrieg, wie die Corona-Situation.

00:12:04: Das Nachfrageverhalten verändert sich so unglaublich schnell und es geht in eine Skalierung, die so kurzfristig zu erfolgen hat, dass eben auch das Thema Resilienz und Agilität für uns sehr zentral sind, gerade auch in der Kombination mit neuen Technologien, KI und Robotik seien da als Beispiele genannt.

00:12:26: Und genau darüber wollen wir heute auch vertieft sprechen über KI und Robotics.

00:12:31: Du hast es gerade auch schon angesprochen, permanenter Wandel, Krisen, Wettbewerbsfähigkeit, kurzfristige Skalierung.

00:12:38: Ihr kooperiert mit Covariant und Boston Dynamics.

00:12:45: Unternehmen aus den USA, glaube ich, und ihr macht das ja auch schon seit längerer Zeit.

00:12:49: Ich habe mir auch einmal Fotos im Vorhinein angeguckt, einmal fürs innere Bild der Zuhörenden.

00:12:55: Also Boston Dynamics sind so, naja, also meine erste Assoziation ist das Paw Patrol der Robodog für die Eltern, die vielleicht zuhören.

00:13:04: Also es ist so ein gelb-schwarzer, vierbeiniger Roboter ohne Kopf.

00:13:09: Und dann bei Covariant, es gibt bestimmt auch verschiedenste Modelle, ist mir klar, Nummer als Beispiel.

00:13:14: Covariant, das ist glaube ich ein Bild aus dem wahren Ein- oder Ausgang.

00:13:17: Es ist so ein Roboterarm, der wahrscheinlich erkennt, was drin liegt, entpackt, zuordnet, wie auch immer.

00:13:24: Wo kommt Robotik bei euch zum Einsatz?

00:13:27: Also wenn ich vielleicht das Intro einmal kurz korrigieren dürfte, das ist keine Kooperation.

00:13:32: Wir haben strategische Partnerschaften vor.

00:13:35: Ich würde sagen, knapp vier Jahre gegründet.

00:13:37: Vor zwei Wochen war ich jetzt wieder in Boston, wo wir dann die nächsten Stufen der Zusammenarbeit auch gemeinsam entwickeln möchten.

00:13:44: Und das ist für uns keine Aktivität, von der wir sagen, das ist jetzt fancy und wir springen auf einen Zug auf.

00:13:51: Wir sind intrinsisch motiviert, uns das Thema Arbeitsabläufe, das Thema demografischer Wandel sehr genau anzugucken und Antworten zu finden.

00:14:01: Und da gibt es viele Beispiele, wo wir absehbar in der Zukunft Schwierigkeiten bekommen werden, auch Mitarbeitende überhaupt zu gewinnen.

00:14:09: Eines dieser Beispiele, Boston Dynamics, hat die Antwort dann da drauf, ist das Entladen von Seekontainern.

00:14:15: Ich sprach eben über diese nahtlose Wertschöpfungskette, zu der eben auch die Entladung dann der eingehenden Seekontainern in den Hermesburg Filmentlegern gehört.

00:14:27: Das ist eine physisch sehr anstrengende Tätigkeit.

00:14:30: Die muss bei teilweise großer Hitze im Sommer stattfinden.

00:14:33: Also in diesen Blechbüchsen sind dann dreißig, fünfundreißig, vierzig Grad.

00:14:39: Die Packstücke wiegen dann auch, äh, fünfundzwanzig Kilo zum Beispiel.

00:14:43: Und hier ist die Robotik in der Lage, Antworten zu finden.

00:14:47: Und das ist etwas, von dem wir sagen, wir müssen uns heute auf demografischen Wandel vorbereiten.

00:14:53: Wir müssen aktiv die Veränderung im Arbeitsumfeld gestalten.

00:14:57: Und diese Form von Gestaltung, die versuchen wir mit absoluten Marktführern zusammenzumachen.

00:15:03: Und Boston ist ein Teil der Antwort.

00:15:06: Die setzen wir im Lager, im Moment insbesondere bei der Entladung ein.

00:15:11: Und dann haben wir diese stationären Roboter, das war das zweite Beispiel, die haben wir aktuell in der Kommissionierung im Einsatz.

00:15:17: Weil dort KI und Bilderkennung es ermöglicht, Tätigkeiten wie in der Kommissionierung durchzuführen, die vor drei, fünf Jahren völlig undenkbar gewesen wären, also aus sogenannten Mischgebinden die richtigen Artikel zu identifizieren und dann diese Kommissionierung nahezu fehlerfrei mit einer sehr guten Leistung über Stunden auch darstellen zu können.

00:15:40: Kann ich mir das dann so vorstellen, dass wenn ich Mitarbeiterin bei euch auf der Fläche bin, sich mein Job... stark verändert durch den Einsatz von Robotics?

00:15:51: Ist das dann wie Roboter-Kollegen oder wie verändert sich das für mich?

00:15:56: Also ich glaube, die Arbeitswelt wird sich durch verschiedene Aspekte sehr verändern in den nächsten Jahren und Robotics ist eines der Beispiele.

00:16:05: KI ist ein sehr, ein weiteres sehr bedeutendes Feld, aber dann wird sich auch die Wettbewerbs-Arena weiter verändern.

00:16:13: Zum Beispiel KI und Robotik Anwendung.

00:16:16: die Sorgen dafür, dass die Menschen im Zweifel auch Unsicherheit empfinden.

00:16:19: Weil sie sagen, was, was ändert sich jetzt für mich und bin ich morgen überflüssig in meiner Tätigkeit?

00:16:24: Übernimmt jetzt Kollege Roboter.

00:16:26: Wir haben von Anfang an gesagt, durch den Einsatz der KI-Robotik werden bei uns keine Arbeitsplätze abgebaut.

00:16:33: Wir versuchten, ein hohes Maß an Nahrbarkeit zu zeigen für dieses Thema Fragen und Sorgen, die vielleicht einhergehen mit dem Einsatz dieser Technologie.

00:16:43: Und wir haben von Anfang an den Betriebsrats frühzeitig mit eingebunden in diese Entwicklungsschritte, die wir haben.

00:16:51: Anfang diesen Monats haben wir jetzt den zweiten und den dritten Stretch von Boston Dynamics für die Entladung von Waren in der Halle eingesetzt oder integriert.

00:17:02: Das sorgt jetzt dafür, dass mittlerweile die Hälfte aller Wahneingänge roboterisiert vereinahmt werden.

00:17:09: Die Menschen sehen, dass daraus kein Arbeitsplatzabbau stattfindet, das bestehende Arbeitsplatz sich aber sehr wohl verändern.

00:17:17: Dass also Menschen, die im wahren Eingang vorher gearbeitet haben, zum Beispiel weitergebildet werden, um diese Roboter zu bedienen, auch eine größere Anzahl von Robotern, die dann parallel arbeiten, das reinfahren, in die Wechselbrücken, das rausfahren.

00:17:32: den Anschluss an die Ladestation und andere Themen mehr.

00:17:36: Wir versuchen also den Einsatz dieser neuen Technologien auch mit Qualifizierungsmaßnahmen für die bestehende Mannschaft zu verbinden.

00:17:44: Wir zeichnen übrigens am ersten September auf, nur falls sich manche Leute das fragen, wenn wir gerade zeitliche Bezüge machen.

00:17:51: Wenn du sagst, die Menschen werden dazu befähigt, die Roboter zu bedienen, ist das eigentlich schwierig zu lernen?

00:17:59: Nein, überhaupt nicht.

00:18:00: Also das war für uns eines der ganz zentralen Themen, dass wir eben keine Informatiker auf die Halle holen müssen, sondern dass es uns gelingt, Menschen, die heute in einer gewerblichen Tätigkeit unterwegs sind, mit Trainingsmaßnahmen dazu zu befähigen, ein nächstes Level in der Qualifizierung auch tatsächlich zu erreichen.

00:18:23: Und die Geräte sind von Anfang an so design worden, dass über wenig Knöpfe und Fernbedienung dann auch diese Tätigkeiten durchgeführt werden kann und dass die Lernkurve sich sehr schnell einstellt.

00:18:35: Und dann ist es ja so, wenn ich mir das jetzt vorstelle, okay, ich kann, wie du das gerade sagst, das ist vierzig Grad, fünfzwanzig kilo schwere Pakete.

00:18:43: Da bin ich auch froh, wenn ich es nicht machen muss und entlaste ja auch meinen Körper.

00:18:47: Und dann habe ich meine wegen fünf, sechs oder zehn Roboter, für die ich zuständig bin.

00:18:52: Dadurch trage ich dann ja auch mehr Verantwortung und kann mehr mitgestalten, oder?

00:18:58: Diese Lernkurve in der Praxis führt eben dazu, dass wir eine theoretische Diskussion über Ängste am Anfang der Implementierung ersetzen können durch Konzepte, die es mir zum Beispiel auch ermöglichen, über Leuchttürme in einzelnen Standorten, auch Mitarbeitende oder auch Betriebsräte von anderen Standorten zu überzeugen, dass dieser Weg aus vielerlei Hinsicht der richtige ist.

00:19:24: Dieses es nachzuweisen und sowohl betriebswirtschaftlich die Produktivitäten zu zeigen, die wir uns vorgenommen haben, aber auch die Veränderung der Arbeitswelt sehr unmittelbar auf die einzelnen Mitarbeitenden wirken, das auch tatsächlich zu zeigen im täglichen Betrieb, also im täglichen Doing, das hilft sehr die Akzeptanz in der Breite zu generieren.

00:19:46: Dann hast du eben gesagt, dass, ich glaube, es war der Covariant, jetzt schon Sachen erkennen kann im wahren Eingang, die vor zwei, drei Jahren undenkbar waren.

00:19:56: Jetzt ist es ja total schwer, sich das Undenkbare vorzustellen oder geschweige denn zu managen und zu planen.

00:20:03: Aber was glaubst du denn sind so weitere Entwicklungen?

00:20:07: Was glaubst du denn in den nächsten fünf oder ich weiß nicht, ob man das sagen kann, zehn Jahren werden Sachen sein, die sich weiter auf der Fläche im Lager, im Prozess durch Roboter weiterentwickeln werden?

00:20:17: Weil ich glaube, so ein bisschen ist es ja auch so, dass man noch da relativ am Anfang steht, gefühlt.

00:20:23: Ja, absolut.

00:20:23: Also, wenn wir sagen, so vor fünf Jahren gab es Tätigkeiten, die heute durch... Robotik aber vor allen Dingen auch im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz erledigt werden können, dann ist seit dieser Zeit, also auch jetzt mein Besuch im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im August, im Viel breiter werden in Bezug auf Anwendungsfälle und diese Themen, die in der Vergangenheit eine zum Beispiel Hand-Auge-Koordination der Menschen erfordert haben, die werden zu einem immer größeren Teil auch von Robotik übernommen werden können.

00:21:16: Der nächste Schritt, der sehr plakativ im Moment noch wirkt, sind die humanoiden Roboter.

00:21:22: Auch diese werden in den nächsten Jahren eine Rolle übernehmen können, und zwar in sehr vielfältigen Anwendungsfällen, zum Beispiel auch in der Pflege, aber eben auch in der Logistik, wenn es darum geht, besonders schwere Artikel händeln zu können.

00:21:38: Ich persönlich glaube, dass wir ganz am Anfang einer Entwicklung stehen, zu sagen, was in zehn Jahren passiert, erscheint mir im Moment außerordentlich schwierig, aber... Der Weg für die Auto Groups sind nicht diese sogenannten Dark Warehouses, wo kein Licht mehr angeht und die nur noch Roboter miteinander interagieren, selbst in hochautomatisierten Standorten, in denen wir deutlich über tausend Mitarbeitende beschäftigen.

00:22:08: Auch dort werden wir immer eine Interaktion von Mensch und Maschine sehen.

00:22:14: Und auch dort, wo wir heute sehr hoch automatisiert sind bereits im Materialfluss, gibt es immer Prozessschritte, die entweder besonders physisch anstrengend sind oder einen hohen repetitiven Charakter haben, von denen wir sagen, das ist etwas, wo Roboter ihre Stärke ausspielen werden.

00:22:31: Und was ich mich so frage, wenn du das so erzählst, du verantwortest ja einen sehr großen Bereich in der Auto Group, sehr viele Menschen arbeiten in deinem Bereich und zunehmend setzt ihr KI ein.

00:22:45: Sind die Prozesse für dich dadurch transparenter geworden und einfacher zu managen oder ist es gerade das Gegenteil der Fall?

00:22:54: Wenn du erlaubst, würde ich die Frage etwas weiterfassen, um es zu beantworten.

00:22:59: Ich habe nicht diese Technikverliebtheit, um zu sagen, wir möchten da jetzt auch mitspielen irgendwie, sondern es geht uns in jedem Anwendungsfall immer ganz konkret darum.

00:23:10: den Nutzen nachzuweisen.

00:23:12: Das heißt, diese sogenannten Business Cases haben dann alle eine Paybackzeit und dann gucken wir uns sehr individuell an, wird das Ziel, was wir damit verbunden haben, erreicht.

00:23:24: Wie ist die Akzeptanz der Mitarbeitenden?

00:23:26: und dann kommen wir zu dem Ergebnis, rollen wir aus, adaptieren wir, wie gehen wir weiter vor.

00:23:33: Flankierend, was das Leben einfacher macht, sind Aktivitäten wie zum Beispiel der Kulturwandel.

00:23:39: wo wir Schulungsangebote machen für die Mitarbeitenden.

00:23:43: Das sind für uns echte Vereinfachungen, weil es darum geht, die Menschen mitzunehmen, den Leuten Inhalte an die Hand zu geben, die auf neue Arbeitswelten auch tatsächlich einstimmen.

00:23:56: Ich würde nicht sagen, es ist einfacher oder schwieriger, aber es wird anders.

00:24:00: Und wir haben zu akzeptieren durch veränderte Arbeitswelten, dass wir die Menschen mitzunehmen haben.

00:24:05: Die Robotik wird nicht daran scheitern, dass die Produktivität um drei oder fünf Prozent vielleicht nicht erreicht wird.

00:24:12: Die Robotik könnte aber daran scheitern, dass die Akzeptanz der Menschen nicht da ist und wir deshalb nicht den nächsten Schritt tatsächlich gehen können.

00:24:21: Den versuchen wir vorzubeugen, indem wir sehr frühzeitig Lernangebote schaffen, wo wir auch Protokonisten aus dem eigenen Haus haben, gewerbliche Menschen, gewerbliche Mitarbeitende, die für gewerbliche Mitarbeiter sagen, Das ist jetzt meine neue Arbeitsumgebung.

00:24:38: Das hat sich für mich verändert in der Sprache der Menschen, um sie dann auf diesen Pfad mitzunehmen und zu öffnen für Entwicklung, die ohnehin kommen.

00:24:46: Aber lass sie uns lieber gestalten von der Botschaft.

00:24:49: Und die O-Töne der Mitarbeitenden sind so viel mehr wert, als wenn jetzt die Führungskraft rhetorisch wertvoll mit vielen Anglizisten gespickt versucht, irgendwelche Themen rüberzubringen.

00:25:01: Und du würdest doch auch sagen, du hast das Eingangs gesagt, dass wir ja diese unglaubliche Kurzfristigkeit haben, diese schrecklichen Krisen, geopolitischen Entwicklungen.

00:25:11: Es werden Sachen passieren, die wir heute jetzt noch nicht sagen können.

00:25:15: Also eine ganz andere Dynamik als ich glaube, wenn du vor zweiundvierzig Jahren angefangen hast, eine ganz andere Dynamik, eine ganz andere Art, glaube ich auch im Job zu sein.

00:25:24: Ich merke das ja auch selbst in meinem Job, auch wenn es nur in Anführungsstrichen Kommunikation ist.

00:25:29: Es ist doch schon so, dass wenn wir nicht in KI und Robotik reingehen würden und die Leute mitnehmen würden, dann würden wir diese Volatilitäten gar nicht mehr packen, oder?

00:25:39: Eines der großen Vorteile von KI Robotik ist die Skalierfähigkeit.

00:25:44: Diese Technologien sind in der Lage, dreischichtig zu arbeiten.

00:25:49: Die sind in der Lage, mit sehr stark wechselnden Volumina mit großer Volatilität auch tatsächlich umzugehen.

00:25:58: Wir wissen nicht, Welches jetzt die nächste Krise ist, die uns bevorsteht?

00:26:02: Wir wissen aber mit Sicherheit, dass es wieder kurzfristig Veränderungen gibt, die sich mit zum Beispiel großen Volumenschwankungen zeigen wird.

00:26:12: Und dann aus einer Wettbewerbsperspektive geht es darum, zu sagen, ich bin in der Lage, lieferfähig zu sein, ich habe ein ordentliches Kostenniveau, ich kann mit Mengen unterschieden vernünftig umgehen.

00:26:26: Und diese Form von Wie händel ich Volatilität ist nach vorne immer wichtiger.

00:26:31: Und dazu gehören Flexibilisierung von Arbeitszeitmodellen, aber dazu gehört eben auch Einsatz neuer Technologien, um auch Veränderungen sehr schnell reagieren zu können.

00:26:41: Ich finde das total interessant, was du sagst und ich kann das alles gut nachvollziehen.

00:26:45: Und ich habe ja auch schon oft Kollegen, Menschen aus der Autogruppe hier gehabt und einen sehr positiven Eindruck auch von eurer Kultur.

00:26:53: Gibt es denn auch... Richtige Probleme gibt es auch.

00:26:56: was, wo du denkst, poh, das weiß ich gerade nicht, wie wir das packen sollen.

00:27:01: Es gibt mit Sicherheit in jeder Phase immer besondere Herausforderungen.

00:27:06: Zum Beispiel, wenn es darum geht, mit den Händlern zusammen, also Händler werden jetzt in dem Zusammenhang Otto oder mit Manufaktum oder mit Witt und anderen, die Leistungskataloga abzustimmen für die nächsten... Jahre, wo es dann darum geht, was sind Zielpreise, was sind Zielproduktivitäten, was sind Ziel Lead Times, also die Logistik hat immer den Auftrag schneller zu werden und zu günstigeren Kosten zu produzieren und das bei einer verbesserten Qualität.

00:27:37: Das hört sich so ein bisschen nach der Quadratur des Kreises an.

00:27:40: Aber ich denke auch da, um wieder anschlussfähig zu sein auf solche Themen wie Robotik und KI, auch da gibt es heute Möglichkeit, sich über Stückkosten, Vorteile auch in andere Zielbilder hereinzuarbeiten.

00:27:54: Und das ist ein dauerhafter Prozess.

00:27:58: Dann hatten wir die Situation, dass es im Arbeitsmarkt außerordentlich schwierig war, überhaupt kurzfristig auf Mengenspitzen reagieren zu können und ergänzend Mitarbeiter einstellen zu können.

00:28:11: Dann hatten wir die andere Situation, dass die Volumina nach Corona relativ stark rückläufig gewesen sind.

00:28:17: Und um... die Kostenstruktur einigermaßen gestalten zu können, müssen wir immer relativ schnell reagieren.

00:28:24: Also es gibt aus meiner Sicht nicht diese eine Herausforderung, sondern es ist facettenreich und ich glaube, es werden mehr Facetten, aber um diese verschiedenen Facetten zeitnah parallel bearbeiten zu können, helfen zum Beispiel wieder KI-Tools im Bereich Forecasting der Supplyt-Schein.

00:28:45: Wo sind meine Seecontainer?

00:28:46: Im Moment jetzt gerade auf dem Schiff, habe ich die Verspätung von einer Woche oder bin ich pünktlich, muss ich Maßnahmen ergreifen?

00:28:55: Die Möglichkeiten über viel mehr Transparenz, die ich aus Daten herausziehe, schneller gute Entscheidungen zu treffen, helfen auch mit dem höheren Maß an Komplexität und Schnelllebigkeit umzugehen.

00:29:08: Du bist ja auch im Aufsichtsrat der GS One und bei Butterfly and Elephant im Investitions-Komitee.

00:29:14: Butterfly and Elephant ist so ein, man kann sagen, Start-up Accelerator.

00:29:19: Wie blickst du oft das Start-up-Business in dem Bereich?

00:29:22: Was sind so Sachen, die du da beobachterst?

00:29:24: Eine ganz spannende Aktivität.

00:29:26: Auch in der Auto-Group haben wir ja über viele Jahre Erfahrung mit Start-ups und haben ja über die Vehicle Project A. und Headline auch eine größere Anzahl an Beteiligung mit Start-up-Unternehmen.

00:29:43: Butterfly and Elephant hat aus meiner Sicht einen sehr frischen Blick auf Start-ups, die einzahlen auf die Ziersetzung, die GS-One verfolgt, auch hinsichtlich der Weiterentwicklung von handelsnahen Formaten in Bezug auf.

00:30:00: Standardisierung und ähnliche Themen.

00:30:02: Und ich finde es immer wieder extrem erfrischend mit jungen, hungrigen Unternehmern und Unternehmerinnen zu sprechen, die für ihre Idee pitchen.

00:30:11: Auch da geht es wieder darum, selber gut zuzuhören, aufzunehmen, auch was für sich selber dann wieder mitzunehmen von den Themen, die da hochkommen.

00:30:20: Und im Regelfall pitchen diese Unternehmen sehr leidenschaftlich um eine nächste Finanzierungsrunde.

00:30:25: Und wir schauen dann aus einer GS One Perspektive, passt das gut zu uns, passt das Team vor allen Dingen auch und haben da mittlerweile verschiedene Runden und auch verschiedene Beteiligungen erworben.

00:30:39: Ich habe das neulich nochmal auf LinkedIn gelesen, dass oft das Problem ist, so scheint es, dass Startups ins Ausland gehen, weil die hier nicht so gute Investitionen bekommen.

00:30:50: Würdest du sagen, dass wir da ein Problem haben?

00:30:53: Also das ist auf jeden Fall ein Thema.

00:30:55: Wenn wir uns die Start-up-Hauptstädte mal angucken, dann spielt München eine sehr, sehr bedeutende Rolle.

00:31:04: Berlin spielt ebenfalls eine Rolle.

00:31:06: Aber wenn wir das in den internationalen Vergleich sehen, dann bieten die USA vielfach andere Möglichkeiten und auch eine andere Form von Skalierung hinsichtlich freier Finanzmittel.

00:31:19: Insofern Ja, das ist ein Thema.

00:31:22: Und wenn Deutschland nicht den Anschluss verlieren möchte, dann müssen wir dort, gerade in den Frühphasen, müssen wir dort anders agieren, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.

00:31:33: Und da gibt es aus meiner Sicht ganz spannende Entwicklung.

00:31:37: Also Hamburg zum Beispiel hat das Thema erkannt.

00:31:39: Ich bin im Präsidium der Handelskammer.

00:31:41: Wir haben dort eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Impossible Founders, die auch sich gerade gegründet haben.

00:31:48: Und es gibt an einer Vielzahl von Städten die Erkenntnis und auch die Bereitschaft, sich viel stärker zu engagieren, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.

00:31:59: Das ist absolut notwendig, um kapitalfrei zu setzen und um die nächste Entwicklungsstufe zu ermöglichen.

00:32:06: Und dann gibt es ja auch noch so ein paar Logistik-Buswords, sage ich mal.

00:32:10: Ich habe im Vorfeld auch mit meinem Kollegen Niklas oder auch mit Michael Gerling gesprochen und der meinte, ja hier frag doch mal den Ski-Buhr zum Thema E-Flotte und Verpackungsreduktion.

00:32:19: Was ist da der Stand bei euch?

00:32:21: Ja, ganz wichtige Themen.

00:32:23: Also ich fange mal mit dem Bereich E-Flotte an.

00:32:26: Da geht es um die Elektrifizierung der letzten Meile, also E-Flotte, gleich Auslieferfahrzeuge.

00:32:32: Das Rückgrat in der Vergangenheit für die Auslieferung waren ja der klassische Dieselsprinter, der manchmal ja auch in der zweiten Reihe geparkt hat, habe ich gehört.

00:32:43: Da haben wir uns das Ziel gesetzt, das ist jetzt auf der Ziellinie, dass wir bis zu zwanzig, fünfundzwanzig die achtzig größten Städte in Deutschland lokal emissionsfrei beliefern.

00:32:55: Das funktioniert nur, wenn ein sinnvoller Mix zum Beispiel aus E-Bikes und aus E-Fahrzeugen, also E-Sprinteren, die letzte Meile dann übernehmen.

00:33:06: Und wenn wir sagen, die größten achtzig Städte in Deutschland, dann sind das alle Städte, die mehr als einhunderttausend Einwohner haben.

00:33:14: Und was uns im Moment Rückenwind gibt, ist, dass die sogenannten TCO, also Total Cost of Ownership, von diesen Fahrzeugen immer besser werden, sodass auch die Unternehmer, die diese Fahrzeuge dann einsetzen, zu einem immer größeren Anteil auch Überzeugungstäter werden.

00:33:33: wenn es darum geht, bei neuen Investitionen auch tatsächlich in E-Flotte zu investieren.

00:33:37: Es gibt natürlich immer die Tücken, die im Detail liegen.

00:33:40: Da geht es um die Ladeinfrastruktur und um die Notwendigkeit an den Standorten auch ausreichend Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.

00:33:49: Das geht häufig einher mit der Notwendigkeit, Transformatoren zu erweitern, damit eben auch geladen werden kann.

00:33:57: Aber insgesamt ist das ganze Thema aus meiner Sicht auf einem sehr guten Weg.

00:34:01: und wird jetzt ergänzend zum Beispiel auch um das Thema E-Flotte im Fernverkehr.

00:34:07: Da war einer der limitierenden Faktoren auf die Nutzlast, die stark verringert war bei den Lkw, aber auch die Reichweite.

00:34:14: Häufig ist es mittlerweile so, dass wir mit der Reichweite auch tatsächlich klarkommen und die Kosten pro Kilometer lassen sich mit vernünftigen Preisen für die Elektrizität auch mittlerweile ganz gut gestalten.

00:34:28: Also ich glaube, Hier lassen sich wirtschaftliche Interessen mit den notwendigen Anforderungen, die aus dem Thema CO²-Reduzierung kommen, immer besser verbinden, sodass ich erwarte, dass das Thema in den nächsten Jahren noch deutlich weiter an Schwung gewinnen wird.

00:34:43: Also nicht nur auf einer Hermesseite, sondern es wird ein Marktphänomen sein.

00:34:47: Und das Thema Verpackungsreduktion, inwiefern beschäftigt euch das da?

00:34:50: Verpackungsreduktion

00:34:53: beschäftigt uns seit Jahren und wir sind an der Ecke intrinsisch motiviert, denn... Das eine ist, dass jede Verpackung, die wir unnötig durch die Gegend fahren, mit unnötig meine ich, wenn wir zu viel Luft transportieren, dass wir sehr häufig Kundenkritik empfangen nach dem Motto, das ist nicht so, wie ich das brauche, ich habe hier viel zu viel Luft, das ist zu sperrig, dass die eine Variante, also die Konsumentenwahrnehmung ist, ich möchte nicht ein größeres Packstück haben, als das, was tatsächlich notwendig ist.

00:35:25: Und das andere ist, dass wir natürlich auch überhaupt keine Interesse daran haben, Luft zu transportieren, weil uns das auch wieder Geld kostet.

00:35:31: Insofern kommen auch da Kundenerlebnis und wirtschaftliche Notwendigkeit zusammen.

00:35:38: Die Lösung dazu ist eine stärkere Individualisierung von Verpackungsmitteln, indem wir in der Packerei deutlich mehr Verpackungsgrößen anbieten, Variante eins.

00:35:49: Dann gibt es mittlerweile Maschinen, die wir einsetzen, die passgenau auf die individuelle Auftragsfertigung dann auch die Verpackung fertigen.

00:36:00: Und dann gibt es ganz spannend auch alternative Verpackungen, die also zum Beispiel die Katonage ersetzen oder ergänzen, indem wir sogenannte Paludi-Kulturen einsetzen.

00:36:10: Da hatten wir ein Test gemacht.

00:36:13: Paludi ist das Produkt, was bei der Wiedervernässung von Moren anfällt oder erzeugt werden kann.

00:36:22: Und das bedeutet, dass die Kombinatorik aus Wiedervernässung von Mooren, was einen enorm positiven Wert in Richtung CO²-Reduktion hat, die Möglichkeit schaffen soll, auch wirtschaftliche Grundlagen für die Landwirte zu schaffen, damit diese Falludi-Kulturen dann eingesetzt werden, zum Beispiel, um in einer Mischform der Verpackung mit Katonagen gemeinsam genutzt werden kann.

00:36:47: Die Rückmeldung der Konsumentinnen dazu sind gut gewesen, sodass wir jetzt in einer deutlich größeren Art und Weise Falludi-Kartons, also diese Mischform, einsetzen werden.

00:36:59: Und auch dieses Thema eins ist, was enorm sich bewegt, Verpackung reduzieren, Verpackung vermeiden und alternative Verpackungsstoffe auch tatsächlich zu nutzen.

00:37:11: Gleiches gilt auch für die Tüte, für die Plastiktüte, die immer stärker ersetzt wird oder ergänzt wird um Wild Plastik, mit dem wir zusammenarbeiten, wo Plastik in der Natur eingesammelt wird und dann wieder verarbeitet wird und neu Plastik hinzugefügt wird oder In der Zielsetzung ausschließlich auf Wildplastik, also in der Natur gesammeltes Plastik, dann genutzt wird, um eben auch dort weniger Neuverpackungsmaterial zu nutzen.

00:37:43: Du kennst dich ja super gut aus mit Technologien und ihr bei Otto kommuniziert ja auch immer sehr stark eure Werte, Verantwortung, Nachhaltigkeit, Fairness.

00:37:53: Würdest du sagen, dass wir es schaffen?

00:37:57: ausreichend CO² zu reduzieren, indem wir das hinbekommen, so zu wirtschaften, dass wir wirklich nachhaltig leben können.

00:38:05: Was wir ja aktuell sehen, ist, dass Nachhaltigkeitsziele leider verwässert werden bzw.

00:38:12: auch in ihrer Priorität zurückgefahren werden.

00:38:16: Die Otto-Gruppe verhält sich nicht so.

00:38:19: Die Autoglub hält an ihren Zielen vollumfänglich fest.

00:38:23: und wenn die Frage im inneren Kreis ist, in Richtung, haltet ihr eure Ziele, die ihr euch genommert, haltet ihr die einabsehbar, perspektivisch kann ich mit dem Brustzonen der Überzeugung sagen, davon bin ich überzeugt.

00:38:37: Die Strömung und Tendenzen, die ich momentan in der Gesellschaft sehe, dass Nachhaltigkeitsziele bei vielen Unternehmen mittlerweile weniger Bedeutung haben, die besorgen mich sehr.

00:38:49: Denn es reicht nicht, wenn einzelne Vorreiter ihren Kurs beibehalten.

00:38:54: Wir sind nur dann erfolgreich im Bereich CO-Reduktion, wenn wir in ganzer Breite, und damit meine ich auch, bei den großen CO-Emitenten jetzt keinen Umdenken sehen in den Aktivitäten.

00:39:08: Und leider findet das im Moment gerade statt.

00:39:11: Insofern habe ich da keinen positiven Ausblick.

00:39:14: Ich will aber noch mal differenzieren.

00:39:17: Für uns gibt es deswegen kein Maß an Unsicherheit oder Überlegungen, ob wir an unseren Zielen gegebenenfalls Anpassung vorzunehmen haben.

00:39:24: Das Gegenteil ist der Fall, wir sind Überzeugungstäter und wir bleiben dran.

00:39:28: Und mich stimmt das auch total optimistisch, das zu hören, was du sagst, dass ihr das in Einklang bringen könnt, dass ihr wirtschaftlich sein könnt und dass ihr CO² reduzieren könnt.

00:39:39: Also das finde ich dann einfach wiederum als positiv.

00:39:43: Vielleicht noch als letzte Frage jetzt nur Augenzwinkern gemeint, aber glaubst du, es wäre möglich, dass irgendwann, wenn wir mal alles zusammenpacken, selbstfahrende LKWs durch die Straßen fahren und Roboter aussteigen und mir mein unverpacktes Produkt nach Hause liefern, was wahrscheinlich mein KI-Agent für mich bestellt hat.

00:40:04: Meinst du, solche Szenarien sind irgendwann denkbar in Deutschland?

00:40:09: Danke, dass du die Frage nicht mit einer Jahreszahl verbindest.

00:40:13: Ja, das werden wir aus meiner Sicht tatsächlich so sehen.

00:40:19: Vor zwei Jahren habe ich in Kalifornien die ersten selbstfahrenden Auslieferfahrzeuge gesehen, die dann auch Pizza-Auslieferungen getätigt haben, dass diese Pizza dann vom KI-Agenten bestellt wird.

00:40:32: Es ist nur noch ein ganz, ganz kleiner Schritt.

00:40:34: Also das geht dann relativ schnell.

00:40:37: Insofern werden die Technologien sich miteinander verknüpfen und Das Thema Convenience wird in diese Richtung weiterentwickelt werden.

00:40:47: Ja, Kai, dann sind wir schon am Ende angekommen.

00:40:49: Ich danke dir, dass du hier warst im Podcast.

00:40:51: Vielen Dank.

00:40:52: Hab herzlichen Dank, hat's Spaß gemacht.

00:40:55: Ja, ich danke euch fürs Zuhören.

00:40:57: Nächsten Mittwoch gibt es wieder eine neue Folge der EHI Reacher Insights.

00:41:01: Macht's gut.

00:41:04: Mit unserem Wissen die Zukunft

00:41:06: des Handels gestalten.

00:41:08: Dafür forschen wir EHI.

00:41:12: Gemeinsam

00:41:13: besser handeln.

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